Mittwoch, 29. Januar 2014

Vernichtungslager - unbeschreiblich.

Vom 19.01 - 23.01 sind wir mit dem IBB (Internationales Bildungs - und Begegnungswerk) nach Kattowitz geflogen und dann nach Oświęcim gefahren. Wir kamen dort im Zentrum für Dialog und Gebet nicht weit vom dem Konzentrationslager Auschwitz unter. 
Am ersten Tag haben wir uns Abends die Stadt Oświęcim und die einzige erhaltende Synagoge dort im Ort angeschaut. Am zweiten Tag dann ging es ins KZ und wir haben eine sehr interessante Führung erleben dürfen. Es ist kaum zu beschreiben wie es sich angefühlt hat dort zu sein, private Dinge der getöteten Menschen zu sehen und dabei die Erzählung unserem Guides zu zuhören. In den Räumen war alles ausgestellt was erhalten geblieben ist, darunter auch die Haare der Menschen. Es war nicht einfach sich einen ganzen Raum von Haaren der getöteten Menschen anzugucken. Es war ein sehr eindrucksvoller Tag.
Am dritten Tag dann fuhren wir ins nicht weit entfernte Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau. Dort haben wir uns die Baracken der Häftlinge, die große Sauna und auch Überreste der Krematorien und Gaskammern angeguckt. Es war sehr eindrucksvoll aber für mich persönlich nicht so beklemmend wie das KZ am vorigen Tag. 
Am vierten Tag dann sind wir umgezogen in die Millionen Stadt Kraków, in ein Hotel. Dort haben wir uns die Stadt angeguckt, auch diesmal hat uns ein Guide geführt. Mittags sind wir polnisch essen gegangen, abends dann Jüdisch. Es war sehr interessant zu sehen was so "typisch" polnisch und jüdisch ist. Nach dem polnischen Essen trafen wir im Jewish Community Center Kraków einen sehr interessanten älteren Mann, und zwar Herr Tadeusz Smreczynski. Er war unser Zeitzeuge ein sehr offener und netter Mensch. Im Mai diesen Jahres wird er 90 Jahre alt. Ich fand das was er uns erzählt hat sehr interessant und besser als jeden Text aus Büchern. Eine Frage die gestellt wurde hat sich mir sehr ins Gedächtnis gebrannt und zwar "Haben sie nachts Albträume von dem Aufenthalt im KZ?" die Antwort war "Ich träume nicht, aber wenn ich Nachts wach werde, dann denke ich immer das ich dort wäre" das war für mich eine sehr traurige Antwort und auch ein sehr bedrückender Moment. 
Am fünften Tag dann haben wir uns das Jüdische Viertel Kazimierz der riesen Stadt angeguckt. Leider ging unsere Reise dort dann auch zu ende und es ging wieder nach Deutschland

Das was wir dort gesehen und erlebt haben und wie bedrückend es dort war, ist kaum in Worte zu fassen. Wenn man selbst nie dort war ist es wirklich kaum zu verstehen. Wer sich für den Krieg und vor allem für den Holocaust interessiert sollte mindestens einmal im Leben dort gewesen sein. 
Danke das mir so etwas ermöglicht wurde. 

Danke auch an Anna und Anna vom IBB. 

1 Kommentar:

  1. Ein toller Beitrag. Man sieht wie schwer es dir fällt zu beschrieben, wie die Eindrücke und Gefühle sind, die Du erlebst und gefühlt hast. Ich hoffe soetwas wird es nie wieder geben.

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